Aktuelles

20. Feb. 2025

Museum der Stadt Zerbst

Zur Geschichte der Demokratie – vom Westfälischen Frieden bis zur Weimarer Republik

Vortrag von Agnes-Almuth Griesbach mit anschließender Diskussion und kulinarische Häppchen zur Stärkung der Argumente.

 

Ort: Museum der Stadt Zerbst
Zeit: Donnerstag, 20. Februar 18 Uhr

20. Feb. 2025

Demokratie Bündnisse der Region rufen auf

Alle zusammen! Für Demokratie Gegen Faschismus - Demo in Dessau

Aufruf zur Demo 

Ort: Marktplatz in Dessau
Zeit: Freitag, 21. Februar 17 Uhr

22. Feb. 2025

Zerbster Bündnis für Demokratie / Zerbster Kulturfesttage

Mit eigenen Augen – Kurzfilme von geflüchteten Frauen

Im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage werden ab 17.00 Uhr in der Essenzenfabrik Kurzfilme von geflüchteten Frauen aus Syrien, Afghanistan, Iran und der Ukraine gezeigt. Im Rahmen eines Filmprojektes des Offenen Kanals Magdeburg, das 2022 den Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt gewonnen hatte, drehten die Frauen mit professioneller Unterstützung autobiografische Kurzfilme, in denen sie zurückblicken auf die eigene Geschichte. Sie erinnern sich an ihre Heimat, an Krieg, Zerstörung und Flucht und erzählen von ihrer Ankunft in Deutschland und ihrem Leben in Magdeburg.

 

Ort: Essenzen-Fabrik, Kastanienallee 6, Zerbst
Zeit: Samstag, 22. Februar 16 Uhr

Vergangenes

05. Feb. 2025

Zerbster Bündnis für Demokratie

Vortrag und Gespräch über den Frieden

Am Mittwoch, 5. Februar wird der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, der Politikwissenschaftler Jens Lattke, in Zerbst zu Gast sein. Auf Einladung des Zerbster Bündnis für Demokratie wird er ab 19 Uhr einen kurzen Vortrag im Kulturkeller (Breite 12) halten zum Thema „Gerechtigkeit und Frieden im Angesicht von Kriegen – Dilemmata und Perspektiven“. Nach dem Vortrag können Fragen gestellt werden. Lattke kann auch Anregungen geben zu Fragen rund um Pazifismus und Friedensverhandlungen. Was bedarf es, damit es zu Verhandlungen kommt, wie laufen solche Verhandlungen ab und was können Ergebnisse sein.


Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

 

Ort: Zerbst, Kulturkeller, Breite 12
Zeit: Mittwoch, 5. Februar um 19 Uhr

27. Jan. 2025

Gedenken an Zerbster, die in Konzentrationslagern starben

Auf den Spuren der Stolpersteine am Holocaustgedenktag

Stolpersteine, kleine Gedenktafeln aus Messing, liegen im Straßenpflaster auf Gehwegen an verschiedenen Orten in Zerbst. Sie erinnern an die letzten frei gewählten Wohnungen von Zerbster Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben.

 

Zum Besuch einiger Stolpersteine lädt das Zerbster Bündnis für Demokratie am Montag, 27. Januar ab 16 Uhr unter Leitung von Agnes Almuth Griesbach ein. Startpunkt ist das Museum der Stadt Zerbst am Weinberg 1. Der Weg führt vom ehemaligen Franziskanerkloster durch die Brüderstraße, vorbei am Standort der ehemaligen Synagoge an der Ecke Brüderstraße/Wolfsbrücke über die Breite, Fritz-Brandt-Straße, Alte Brücke und den Markt zur Ruine der Nicolaikirche an deren Nordost-Ecke seit 2023 ein Denkmal für die Menschenwürde steht, das die Namen vieler Zerbster Bürgerinnen und Bürger trägt, die in Konzentrationslagern ermordet wurden. Dabei wird erinnert an die Geschichte von Frauen, Männern und Kindern unserer Stadt.

 

Insgesamt 41 solche Stolpersteine erinnern in Zerbst an ehemalige Nachbarn, Freunde und Bekannte. Im Zerbster Heimatkalender des Jahres 1960 erinnerte Hermann Fräßdorf die Pogrome in unserer Stadt wie folgt: 

„Ich erinnere mich noch sehr gut an diese furchtbare Nacht. Ich habe damals beim Viehhändler Max Wachtel, der Jude war, in der Leopoldstraße 5, der jetzigen Karl-Marx-Straße, gewohnt. An diesem Tage, es war der 9. November 1938, kam ich um 22.15 Uhr nach Hause. Meine Frau erzählte mir, daß sie in Paris jemand erschossen hätten. Damals kannte ich die Zusammenhänge nicht, und wir legten deshalb der Sache keine große Bedeutung bei. Kaum hatten wir eine Stunde geschlafen, da ging auf der Straße ein furchtbarer Spektakel los: Der erste Trupp Faschisten kam, mit Steinen bewaffnet. Unter dem Gegröl >ihr Judenschweine, ihr Judensäue, raus mit euch!< warfen sie sämtliche Fensterscheiben entzwei. Auch die Scheiben des Bücherrevisors Lomsché, der kein Jude war, mußten daran glauben. Herr und Frau Wachtel kamen zu uns herunter. Wir warteten ab, was weiter geschah. Als der Trupp wieder abgerückt war, gingen wir zu Wachtels in die Wohnung und ließen sämtliche Rolläden herunter. Herr Lomsché hatte bei der Polizei angerufen, aber niemand kam: Man hatte angeblich keine Zeit. Wir legten uns darauf hin, denn wir nahmen an, wir hätten nun wieder Ruhe. Was inzwischen in der Stadt geschehen war, wußten wir ja nicht. Dort hatten die Faschisten sämtliche jüdischen Geschäfte zerstört. Nach eine halben Stunde kamen die Faschisten wieder, grölten in übelster Weise und warfen mit Steinen gegen die Rolläden. Nun wußten wir, daß es diese Nacht keine Ruhe geben wird: Die Polizei steckte mit den Nazis unter einer Decke. Das war uns jetzt klar geworden. Nach 24 Uhr kam der richtige Zerstörungstrupp der Braunen. Sie hatten Hämmer und Brecheisen bei sich. Damit schlugen sie alles entzwei und brachen sämtliche Türen auf. Herrn und Frau Wachtel schloß ich in den Keller ein. Ich sagte: >Halten Sie sich ganz ruhig.< Als aber die Nazis grölten: >Wo sind die Judenschweine? Die schlagen wir tot, euch Judenfreunde auch!< da stiegen Wachtels aus dem Kellerfenster und versteckten sich im Garten. Ungefähr um 2.30 Uhr rückten die Nazis wieder ab. Das schien der letzte Trupp gewesen zu sein. Wachtels kamen zurück. Ich ging mit ihnen in die Wohnung. Es ist unbeschreiblich, wie die Faschisten gehaust hatten: In der Küche lag die Butter zertreten, und die Marmelade klebte an den Wänden. Alles war zerschlagen. Im Wohnzimmer war die Platte vom Schreibtisch abgerissen worden, das große Büfett war umgekippt, der ganze Inhalt, das Telefon und andere Sachen lagen zerstört auf der Straße. Die großen Spiegelscheiben waren zertrümmert. Die Kassette mit dem Geld, die Herr Wachtel im Kleiderschrank aufbewahrte, war gestohlen.“ Hermann Fräßdorf endete seinen Bericht im Zerbster Heimatkalender damals mit den Worten „Denkt daran, wohin ein solcher Rassenhaß uns alle führte!“

 

Auch Denny Friedmann wurde Opfer des Rassenwahns. Im Jahr 2025 würde er 84 Jahre alt werden. Ein Stein im Gehwegpflaster am nördlichen Ender der Wolfsbrücke erinnert an ihn. Jahrgang 1941. Im Jahr nach seiner Geburt wurde er zuerst nach Warschau deportiert und im Juli 1942 in Treblinka ermordet. An dem Stolperstein mit seinem Namen wird der Weg des Gedenkens am kommenden Montag Station machen. Ihm und vielen weiteren ehemaligen Zerbstern gilt das Gedenken. Ihre Geschichte mahnt zu einem offenen und toleranten Miteinander.

 

Start: Museum der Stadt Zerbst
Zeit:Montag, 27. Januar um 16 Uhr

21. Nov. 2024

Zerbster Bündnis für Demokratie gemeinsam mit der Projektschmiede Dessau e.V.

Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst – Lesung mit Marcus Bensmann

Fast alle Stühle im Faschsaal in Zerbst waren besetzt, etwa 60 Personen kamen, um die Lesung des Investigativreporters Marcus Bensmann vom Recherchekollektiv CORRECTIV  zu erleben. Eindringlich war seine Warnung vor der völkischen rechtsnationalen Politik der AFD, die darauf abzielt, die Demokratie in Deutschland zu destabilisieren. Sein Buch behandelt das rechtsextreme Geheimtreffen in einer Villa in Potsdam vor einem Jahr, an dem AFD-Funktionäre auch aus Sachsen-Anhalt beteiligt waren. Infolge der CORRECTIV Enthüllungen der skandalösen Überlegungen zur millionenfachen „Remigration“ von Menschen ohne deutschen Pass sowie von „nicht-assimilierten Staatsbürgern“ aus Deutschland kam es im ganzen Land zu großen Demonstrationen gegen die rechtsextremen Pläne. Marcus Bensmann legte vor dem interessierten Publikum überzeugend dar, wie die Verbindungen der Partei in rechtsextreme Vorfeldorganisationen wie die Identitäre Bewegung oder das „Institut für Staatspolitik“ von Götz Kubitscheck in Schnellroda funktionieren. Begriffe wie „Remigration“ sollen im gesellschaftlichen Diskurs verankert werden, um die massenhafte Vertreibung von Menschen zu verschleiern.

Im Gespräch mit Moderator Lars Johansen wurden einzelne Aspekte weiter vertieft. Anschließend bestand für das Publikum die Möglichkeit Fragen zu stellen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde.

Das große Interesse zeigt auch der von der Buchhandlung Gast organisierte Büchertische, der am Ende des Abends ganz leer war. Marcus Bensmann war mit dem Signieren der Bücher sehr beschäftigt.

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Aufklärung und Dialog im Engagement gegen rechtsextremistische Strömungen sind. Sie war ein starkes Plädoyer für den Schutz unserer demokratischen Werte und forderte alle auf, sich dafür einzusetzen.

08. Nov. 2024

Zerbster Bündnis für Demokratie gemeinsam mit dem Museum der Stadt Zerbst

Gedenk- und Gesprächsabend am Vorabend des Pogromgedenktages

Am Vorabend des Pogromgedenktages lädt das Zerbster Bündnis für Demokratie gemeinsam mit dem Museum der Stadt Zerbst am Freitag, dem 8. November, zu einem Gedenk- und Gesprächsabend ein.

Bei selbst zubereiteten Schabbat-Speisen hören die Teilnehmenden einen Vortrag der Historikerin und Leiterin des Museums Agnes-Almuth Griesbach über jüdisches Leben in Zerbst von den Anfängen bis zur Vertreibung und Ermordung auch der Zerbster Juden  durch die Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt stehen jüdisch-christliche Gemeinsamkeiten und das Thema Toleranz, das gerade in diesen Tagen von bedrückender Aktualität ist. Im anschließenden Austausch geht es unter anderem um die Auswirkungen, die die Ermordung der Juden auch in Zerbst bis heute  hat und damit um die Verantwortung, die sich aus diesem Kapitel deutscher Geschichte für unser Handeln ergibt.

 

Ort: Museum der Stadt Zerbst
Zeit: Freitag, 8.November 2024  18 Uhr

07. Juni 2024

Wahlstand auf der Alten Brücke

Das Zerbster Bündnis für die Demokratie steigt am Freitag in den Endspurt für die Wahl am 9. Juni ein. Am Freitag den 7.6. von 14 - 16 Uhr sind wir auf der Alten Brücke in Zerbst und wollen dort zur Wahl demokratischer Parteien aufrufen. Kommt gerne vorbei und unterstützt uns. 
 

WahlEssen

Am Samstag den 25. Mai trafen wir uns beim WahlEssen.

Das WahlEssen auf der Alten Brücke war ein toller Auftakt für unser Bündnis! Viele Leute kamen miteinander ins Gespräch über die bevorstehenden Wahlen und ihre Bedeutung für die Demokratie. Danke an alle, die Essen und Getränke mitgebracht haben! Und danke an alle, die vorbeigekommen sind und mitdiskutiert haben! 

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